Die Etruskische Küste (Riviera degli Etruschi oder Costa degli Etruschi) verläuft von Livorno bis nach Piombino, einst unter Kontrolle der Etrusker. Gefühlvoll von den toskanischen Impressionisten auf Leinwand gebannt, ist die felsige nördliche Küste so dramatisch, wie die südliche Küste entspannend wirkt. Bis nach Castiglioncello dominieren Felsen, aber dann öffnet sich die Landschaft und es folgen scheinbar endlose sandige Buchten, darunter Marina di Cecina und Marina di Bibbona. Die Küste ist kein architektonisches Ödland. Pisanische Wachtürme und Medici Festungen verbergen römische Villen und Nekropolen der Etrusker.
In Livorno geht es gemächlich zu. Im Gegensatz zur heutigen, eher unbeeindruckenden Atmosphäre hat die Stadt eine einflussreiche Geschichte und bietet die beste maritime Küche der Toskana. Der nach Genua zweit-größte Hafen Italiens verdankt seine Existenz der Versandung Pisas im 15. Jahrhundert. Ein beliebter Scherz der Livorneser ist, dass sie, im Gegensatz zu ihren Rivalen den Pisanern, nie so unachtsam sein werden, dass ihnen das Meer davonlaufen kann. Die Rivalitäten zwischen Pisanern und Livornesen ist legendär, und auch heute noch lebendig.
Der Medici Hafen ist unverändert geblieben. Die Ziegelstein-rote Fortezza Vecchia ist ein Flickwerk aus livornischer Geschichte mit Elementen römischer, pisanischer und romanischer Bauwerke. Die Fortezza Nuova, errichtet 1590, vervollständigte die Befestigungspläne der Medici. Die trüben Kanäle, die sie umgeben, führten einst nach Pisa. Die inzwischen restaurierte Neue Festung wurde als Park gestaltet und ist im Sommer Schauplatz für Festivals. Eine weitere Attraktion ist Piccola Venezia, das „kleine Venedig“, so genannt auf Grund der sich überschneidenden Kanäle.
Von Livorno nach Castiglioncello folgt die Strecke der Küstenlinie und bietet, hin und wieder unterbrochen von Tunneln, schöne Aussichten. Die Einheimischen schätzen das felsige Castiglioncello, sie ziehen es den leicht monotonen Stränden südlich von Cecina vor. Cosimo de Medicis Festung, auf einem Pinienbedeckten Vorsprung erbaut, sollte Piraten in Schach halten.
Die etruskische Küste endet am Fährhafen Piombino, welcher auf derselben Halbinsel wie eine wichtige etruskische Siedlung liegt. Hinter der Kurve der Baratti Bucht liegen die Ruinen von Populonia, der letzten der 12 von den Etruskern gegründeten Städte. Die Stadt wurde von einem mit Pinien gesäumten Strand begraben, Grund genug, um die einzige etruskische Küstenstadt zu besuchen. Die antike Stadt war in zwei Abschnitte unterteilt. Die Akropolis, das religiöse Zentrum, war weiter oben um das Dorf versammelt, das maritime und wirtschaftliche Zentrum rund um die Bucht. Durch die Nähe zur Insel Elbe und die metallhaltigen Berge auf dem Festland wurde Populonia eine reiche Industriestadt. Eisenerz aus Elba wurde geschmolzen und mit der etruskischen Liga gehandelt, Mineralien aus Campiglia wurden nach Korsika, Sardinien und Frankreich verschifft. Heutzutage werden Touristen nach Elba geschifft.
L'Osteria Fonte del Penitente
In einem früheren Kloster eingerichtet bietet dieses etwas abgelegenere Restaurant hochwertige Meeresfrüchte und Fischgerichte, zum Beispiel cacciucca alla livornese (Fischeintopf).
Via di Montenero 345, 57128 Livorno
Tel: 0586 579481 & www.fontedelpenitente.com