Siena & Chianti
Weinlieber sollten die südliche Chianti-Region aufsuchen. Hier folgt die Landschaft anderen Regeln, die bewaldeten Hügel sind nicht mehr sanft, sondern eindrucksvoll und die Kämme häufig mit schicken kleinen Dörfern besetzt. Ein Urlaub wird kaum mehr entspannt, als wenn man diese Hügel hinauf, herunter und entlang tuckert, mit gelegentlichen Pausen für eine Weinprobe oder ein herzhaftes toskanisches Mittagessen. Das Herz der Region bilden die drei Orte, Castellina in Chianti, Radda in Chianti und Gaiole in Chianti, aber Panzano in Chianti, welches zwar technisch im Florentiner Gebiet liegt, aber kulturell südlich ist, hat sich in den letzten Jahren einen Namen als kulinarisches Ziel gemacht, auch Dank des hier ansässigen Schlachters Dario Cecchini. Von der südlichen Chianti Region aus können Sie ein weiteres Renaissance Juwel gut erreichen - Siena. Die Stadt ist für die muschelförmige Piazza del Campo weltberühmt, hier feuern jedes Jahr tausende Zuschauer die Reiter und Pferde beim traditionellen Palio Pferderennen an. Zu den weiteren Schätzen der Stadt gehört die Galerie Piancoteca Nazionale, die Werke von Künstlern wie Duccio und Simone Martini beherbergt.
Siena & Chianti
San Gimignano
San Gimignano, das liebevoll als das „mittelalterliche Manhattan“ bezeichnet wird, ist eine fantastische Stadt, die sich ihren mittelalterlichen Charme bewahrt hat. Die Stadt ist für ihre Türme berühmt und hat wundervolle Plätze, mit Kopfsteinpflaster belegte Gassen und viele romantische Ecken, die darauf warten, erkundet zu werden. An verschiedenen Aussichtpunkten bietet sich ein herrlicher Blick auf das Elsa-Tal. San Gimignano ist eine der toskanischen Städte, die man bei einem Urlaub in der Gegend auf jeden Fall besuchen sollte.
Mehr ...San Gusme
San Gusmè, ein von Mauern umrahmtes Dörfchen auf einer Hügelkuppe, liegt im charmanten Hinterland von Siena. Dieser friedliche Ort 5 km nördlich von Castelnuovo Berardenga war schon immer in Sienas Orbit. Das mittelalterliche Dorf ist erst seit dem 16. Jhd., seit dem endgültigen Sieg über Siena, Teil des Großherzogtums der Toskana. Dieses Tor zu Siena trägt noch immer Sienas Wappen, die Balzana. Teile der Verteidigungsmauern, die streckenweise in Tore integriert sind, haben überlebt. Im Dorf finden Sie malerische Ausblicke auf die Skyline von Siena, den Torre del Mangia und die Kathedrale von Siena. Dieses verschlafene Dorf bezaubert eher mit seiner Atmosphäre als mit besonderen Sehenswürdigkeiten. Bewundern Sie die Kirche der Hl. Cosimus und Damian, die örtlichen Schutzheiligen, oder die Kirche Santissima Annunziata mit ihrem hübschen Glockenturm. Wandern Sie die konzentrischen Gassen entlang und genießen Sie die zeitlose Stimmung, bevor Sie sich in ein Gourmetgasthaus mit kreativer Küche oder in ein gemütliches Café für Wein und eine Platte Geräuchertes zurückziehen.
Castellina in Chianti
Das auf einer Hügelkuppe gelegene Castellina ist eines der charmantesten Dörfer des Chiantis. An der malerischen Chiantigiana gelegen überblickt es die symmetrischen Weingärten und Wäldchen, sowie eine Landschaft, die mit niedrigen Steinhäusern und Weingütern gesprenkelt ist. Castellinas Name macht seine mittelalterliche Funktion als florentinischer Außenposten deutlich. Im späten 13. Jhd. war es der erste Stützpunkt der Chianti-Liga, Teil einer Gruppe aus drei florentinischen Feudalburgen, von denen jede für ein Drittel des Gebiets verantwortlich war. Diese strategische Festung fiel im Jahr 1478 nach einer Belagerung durch Siena und Aragon, aber nachdem wiederum Siena im Jahr 1555 fiel, wurde Castellina ein malerischer Provinzort. Eingebettet in seine Befestigungen sieht Castellina noch immer so aus wie im 15 Jhd. La Rocca, die mächtige Festung, ist jetzt die Stadthalle, die ein kleines archäologisches Museum beherbergt. In der Nähe gibt es verlockende Weingeschäfte. Die Stadtmauer schließ ein Labyrinth stimmungsvoller, kleiner Straßen ein, durch die Sie manchmal einen Blick auf die Hügel des Chiantis erhaschen können.
Mehr ...Castagnoli
Das südlich von Giaole im Chianti gelegene Castagnoli ist ein kleines Dorf aus Steinhäusern, das von einer mittelalterlichen Festung überragt wird. Die als Rocca di Castagnoli bekannte, wehrhafte Bastion wurde 1478 von Siena belagert. In dieser Region des Chiantis befinden sich viele Schlösser und Castagnoli überblickt das Castello di Meleto, einen mittelalterlichen Außenposten, der nun auf einem Weingut liegt. Das Schloss selbst ist für Besucher geöffnet. Sowohl vor der Festung Rocca als auch vom Dorf aus erstreckt sich ein weitreichender Ausblick über gebogene Zypressen, Olivenhaine, sowie über Oliven- und Weingärten. Sie sollten definitiv die Weine von Rocca di Castagnoli kosten, bevor Sie sich aufmachen, die berühmteren Chianti Classico Weingüter erkunden. Castagnolis Landschaft, südlich von Siena und östlich von Arezzo gelegen, ist höher, wilder und feuchter. Die bewaldeten Bergspitzen sind grün und duften frisch nach Thymian, Rosmarin und Pinien. Dichte Esskastanienwälder bieten ideale Deckung für Wildschweine, die oft in Kombination mit regionalen Weinen auf Ihrem Teller landen.
Radda in Chianti
Wenn Greve das kommerzielle Gehirn des Chiantis ist, dann ist Radda seine Seele. Mit seiner Kleinstadtatmosphäre ist das malerische Radda ein hervorragender Ausgangspunkt, um die Weinregion zu erkunden. Aufgrund seiner guten Lage zwischen Gaiole und Castellina war Radda die Hauptstadt des Chiantis und auch die mittelalterliche Hauptstadt der Chianti-Liga. Die Befestigungen spiegeln Raddas Geschichte als Grenzgebiet und Bollwerk gegen die Attacken Sienas wider. Frieden kam erst, als Siena 1559 in die Republik Florenz integriert wurde. Das auf einer Hügelkuppe liegende Radda hat noch immer seinen mittelalterlichen Straßenplan und seine beeindruckende Stadthalle. Die Stadthalle aus dem 16. Jhd., die früher als der Palazzo del Podesta bekannt war, zeigt auf seiner Fassade Wappenschilde. Radda wird noch immer von seinen Verteidigungsmauern begrenzt und vom Hauptplatz fächern sich Kopfsteinpflastergassen auf. Das Zentrum des modernen ruhigen Lebens ist das Casa Chianti Classico, ein Schaukasten für alles, was mit Wein zu tun hat. Hierher sollten Sie kommen, wenn Sie die Seele des Chiantis verstehen möchten.
Gaiole in Chianti
Das hügelige Gaiole ist natürlich eine Weinregion, aber auch ein Land voller Schlösser, das ideal zum Fahrradfahren ist. Vor 10 Jahren bekam dieser verschlafene Marktort den Beinamen des idyllischsten Ortes auf der Welt. Seitdem hat sich nicht viel verändert, also genießen Sie einfach die Lebensqualität. Dieser Marktort wird für immer mit der Ricasoli Weindynastie verbunden sein, deren Vorfahren angeblich die Marke des Chianti Classico im Schloss Brolio einführten. Aber Gaiole ist nicht nur der Geburtsort des Chianti Classico. Im Mittelalter war es neben Castellina und Radda eine der drei Hauptstädte der Chianti-Liga. Der auf einer Hügelkuppe gelegene Ort befindet sich inmitten von Eichen- und Kastanienwäldern, überblickt aber auch Weingärten und Olivenhaine. Als ehemaliger militärischer Stützpunkt ist Gaiole von mittelalterlichen Burgen und befestigten Abteien umgeben. Der dreieckige Hauptplatz ist ein guter Ausgangspunkt, um die Schlösser, gemütlichen Gasthäuser, Weingüter und alten Abteien zu erkunden.
Mehr ...Lecchi in Chianti
Lecchi im Chianti, südlich von Radda, liegt am Fuße eines Hügels und wird vom baufälligen Schloss Monteluco überragt. Das friedliche Dorf ist entlang der Hauptstraße aufgereiht, die nach Ama hinaufsteigt. Mit seinen unverwechselbaren Steinhäusern und der würdevollen Kirche sieht dieses abgelegene Dorf noch genauso aus wie im Mittelalter. Damals war es eine Gegend voller wichtiger Weingüter, die mit Landeigentümern wie den Ricasoli Weinbaronen verbunden waren. Die Burg Monteluco aus dem Jahr 1176 krönt den Hügel. Die Burg war eine Bastion von Siena, wurde aber bei den Angriffen im 15. und 16. Jhd. beschädigt. Zu den Befestigungsanlagen gehören eine in Ruinen liegende Festung auf der Hügelkuppe, die das Massellone Tal überblickt, und ein etwas weiter unten stehender Wachturm. Lokale Wanderwege verbinden Lecchi mit dem reizenden Dorf San Sano, wo Sie hausgemachte Mahlzeiten in einem ruhigen Gasthaus vorfinden. Von Lecchi aus fächern sich Wege durch Weingüter auf, darunter auch ein Spaziergang nach Licalita Molinaccio, wo Sie im Sommer in den Flussbecken schwimmen können.
Mehr ...Castelnuovo Berardenga
Castelnuovo Berardenga liegt an der südlichen Grenze des Chiantis. Es wird etwas von Siena, mit dem sein Schicksal immer eng verbunden war, überschattet. Im Jahr 1555 verlor die sienische Festung ihre Stadtmauern, als Siena vom von Florenz angeführten Medici Großherzogtum besiegt wurde. Heute machen es seine friedliche Atmosphäre und der Eindruck eines typisch toskanischen Lebensstils zu etwas Besonderem. Zu den versteckten Reizen gehören ein paar kleinere Kirchen und ein Uhrturm, einst Teil der originalen Befestigung und heute umgestaltet. Bewundern Sie die Vicolo dell'Arco mit ihrer steilen Steintreppe und dem dekorativen Bogen. Diese Sehenswürdigkeiten werden Sie nicht lange beschäftigt halten, aber dies ist ein wohltuender Ort, um außerhalb der größeren Städte der Toskana einen etwas langsameren Lebensstil in Betracht zu ziehen. Deshalb wird Castelnuovo sogar als eine Città Slow bezeichnet. Jenseits dieser ehemaligen Festung befindet sich eine Ansammlung kleiner Villen und Weingüter. Betrachten Sie Castelnuovo einfach als Sprungbrett nach Siena und in den Süden des Chiantis.
Colle di Val d’Elsa
Colle di Val d’Elsa südlich von San Gimignano wird dank seiner auf Kristall basierenden Erfolgsgeschichte auch „Kristallstadt“ genannt. Es ist aber auch ein kulturelles Juwel, das am ehemaligen Pilgerweg an der Via Francigena liegt, der von Canterbury bis nach Rom führte. Der Ort war im Mittelalter eine Schachfigur in den endlosen Schlachten zwischen den Konfliktparteien Guelfen und Gibellinen, sodass er seine Festung dringend zum Überleben benötigte. Heute ist es ein interessanter, zweigeteilter Ort: Das historische Zentrum auf der Hügelkuppe überragt den darunter liegenden, neueren Bereich. Die untere ‚Neustadt‘ ist eine geschäftige, ungeplante Siedlung, die um die Kristallfabrik herum entstanden ist – Colle ist Italiens größter Hersteller von Kristall und feinem Glas. Machen Sie sich nach einem schnellen Besuch in der Unterstadt auf in die alte Oberstadt. Hier herrscht mit der von Herrenhäusern aus dem 15. Jhd. gesäumten Hauptstraße noch immer eine mittelalterliche Atmosphäre. Genießen Sie den Ausblick über die Landschaft der Toskana, bevor Sie sich zum Mittagessen in einem lokalen Gasthaus niedersetzen.
Mehr ...Monteriggioni
Das spektakuläre Monteriggioni nördlich von Siena ist eine mittelalterliche Festung, die von gut erhaltenen Steinmauern und vierzehn Türmen umgeben ist. Wie Montepulciano ist dieser kleine Ort auf einer Hügelkuppe symbolisch für die Landschaft der Toskana. Der ummauerte Außenposten Monteriggioni, der auch oft als ‚Tor zum Mittelalter‘ bezeichnet wird, ist im Wesentlichen ein mittelalterlicher Ort voller Befestigungsanlagen. Der Ort auf einer Hügelkuppe wurde von Siena im 13. Jhd. errichtet, um seine Frontlinie vor seinem ewigen Rivalen Florenz zu beschützen. Als strategischer Halt an der Pilgeroute Via Francigena wurde Monteriggioni reich. Aufgrund seiner mangelnden Größe und Modernität erscheint Monteriggioni heute etwas vergessen. Nur wenn das beliebte mittelalterliche Sommerfestival mit Festmählern, Falken, Lanzenstechen und der Nachstellung historischer Schlachten im Ort stattfindet, erinnert sich Monteriggioni an seine vergangene Bedeutung. Neben der theatralischen Lage gibt es nur wenige wichtige Sehenswürdigkeiten, aber ein Besuch lohnt sich allein schon wegen der magischen Stimmung und seiner Monumentalität.
Siena
Diese kompakte, rosafarbene Stadt ist wunderbar zu Fuß zu entdecken, vom muschelförmigen Campo bis hin zu den Galerien voller sienesischer Madonnen mit sanftem Blick. Siena ist eine gotische Stadt in angemessenem Maßstab, die mühelos kultiviert und mit sich selbst im Reinen ist. Während das monumentale Florenz mit großen Plätzen und vor Männlichkeit strotzenden Statuen besticht, hat Siena versteckte Gärten und stimmungsvolle Brunnen. Siena hat aus Konservatismus eine Tugend gemacht – strenge mittelalterliche Bauvorschriften schützen das Stadtbild.
Der Mystik Sienas folgend, sind die Ursprünge der Stadt von Mythen von Wölfen und Märtyrern umhüllt. Von 1147 bis 1529 hatte die antike Republik eine Blütezeit, und kurz darauf wurde Siena Teil des toskanischen Herzogtums. Für die Sieneser ist der Wandel ein Gräuel, und die Bürger sind nie mehr in ihrem Element als beim legendären Palio-Pferderennen. Auch heute noch schwingt die bewegte Geschichte Sienas als Erzrivalen von Florenz in den Seelen der Sieneser mit, besonders während des Palio.
Vagliagli
Das malerische Dorf Vagliagli südlich von Castellina liegt perfekt am südlichen Ende des Chianti Weinwegs. Dieser einst befestigte Außenposten ist von verlockenden Weingütern umgeben, die aus mittelalterlichen Zeiten stammen. Das verschlafene Dorf aus dem 13. Jhd. wurde nach dem ‚Knoblauchtal‘, das es überblickt, benannt. Der heutige Ausblick umfasst eher Hügel und Hügelkuppen. Bewundern Sie dieses hübsche, steinerne Dorf und die Dorfkirche, bevor Sie eine Wanderung, eine Fahrradfahrt oder ein Picknick in den Weingärten machen. Weinverkostungen stehen in Vagliagli im Mittelpunkt, aber das Dorf ist auch ein guter Ausgangspunkt zu den anderen Festungen des Chiantis, Castellina, Radda und Gaiole. Diese Leuchtfeuer des kleinstädtischen Lebens sind voll von verlockenden Wein- und Lebensmittelgeschäften, die zu den lokalen Weingütern gehören. Zusammen bietet das Trio dieser Orte genug Kultur, um für Abwechslung von Besuchen auf Weingütern zu sorgen. Von mittelalterlichen Kirchen bis hin zu kleinen archäologischen Sammlungen, dies ist die Toskana in Miniatur.
Mehr ...Volpaia
Von Rada klettert eine kurvenreiche Straße hinauf nach Volpaia, dem hübschesten mittelalterlichen Dorf in der ganzen Gegend. Das mittelalterliche Layout des befestigten Ortes ist noch immer intakt und es haben sogar einige Türme und Teile der Stadtmauern überlebt. Dieser Aspekt Volpaias erinnert daran, dass es einst ein Mitglied der Chianti-Liga war, einer mittelalterliche Verteidigungstruppe in den Kriegen zwischen Florenz und Siena, die als Emblem den Schwarzen Hahn trug. Heutzutage geht es in diesem malerischen Dörfchen mehr um die Atmosphäre als um bestimmte Sehenswürdigkeiten. Kommen Sie hierher für ein Gefühl der Zeitlosigkeit, den Ausblick auf die friedliche Landschaft und ein faszinierendes Weingut. Bleiben Sie für die günstigen, hausgemachten Mahlzeiten in den örtlichen Gasthäusern und probieren Sie noch mehr der verführerischen Castello di Volpaia Weine. Wandern Sie durch die abgeschiedenen Gassen und Innenhöfe und entdecken Sie High-Tech-Weinherstellungsprozesse in entweihten Kirchen. Volpaias Lebenselixier sind Wein, Olivenöl, Essig und der Tourismus, der beständig hierher strömt. Diese weitgehend selbstständige Gemeinde zeigt, wie Wein Wohlstand in alte Dörfer bringen kann.
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