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Himmelsauge: Die Toskana von oben

  • Manchmal kann man einen bekannten Ort mit ganz neuen Augen sehen, wenn man nur seinen Blickpunkt ändert. So ist es auch mit Belvedere: In Volo Sulla Toscana (Im Flug über der Toskana) einer Sammlung von Luftaufnahmen des florentiner Fotografen Guido Cozzi. Diese ungewöhnliche Sammlung zeigt die Essenz der Toskana einmal aus einem anderen Winkel. Hier sind einige unserer liebsten Aufnahmen.

    VERSILIA VIAREGGIO (oben, oberes Bild): Versilia ist ein einziger, 36km langer Strand mit über 500 Abschnitten zum Sonnenbaden und bis zu 10.000 bunten Schirmen, die sich täglich zum Himmel hin öffnen. Im 20. Jahrhundert war dies ein beliebtes Reiseziel, wovon auch die Art Nouveau Architektur zeugt. Heutzutage wir aber wenig getan, um dies zu bewerben.

    MAZZOLLA VOLTERRA (oben, unteres Bild): In der Toskana leben fast eine halbe Million Schafe, vor allem auf den hügeligen Wiesen der Crete Senesi im Val d’Orcia bei Volterra und in der Maremma. Die Landwirtschaft in der Region ging in den 1950ern und 60ern zurück, hat seitdem aber wieder zugenommen, zum Teil durch Zuwanderung von Sardinien und eine neue Wertschätzung für hochwertige Käses. Der berühmte Pecorino Toscano wird seit über 20 Jahren geschützt und überwacht, inzwischen werden jedes Jahr über 1,3 Millionen Laibe hergestellt.


    SANTUARIO DELLA VERNA (oben, oberes Bild): Der alte Buchenwald, der den Monte Penna bedeckt, war schon immer ein Versteck für Träumer und Flüchtige, so zum Beispiel für die Räuber und Banditen, die sich hier versteckten und ihrer Schutzgöttin Laverna einen primitiven Tempel weihten. Sie bauten ihren Tempel auf diesem Felsen, wo der Heilige Franziskus von Assisi, der größte aller Träumer, 1224 seine Stigmata erhielt. Als Folge seiner Stigmatisation wurde dieser wilde, isolierte Ort zu einer Pilgerstätte. Der Kalkstein aus dem Miozän, auf dem das Heiligtum steht, ähnelt geologisch dem Monte Titano in San Marino und dem Sasso Simone e Simoncello in der Region Marken.

    CASA ROSSA XIMENES CASTIGLIONE DELLA PESCAIA (oben, unteres Bild): Dieses massive Ziegelsteingebäude überblickt und dominiert die Kanäle der Marschen von Castiglione della Pescaia. Der Ingenieur Leonardo Ximenes baute es 1765 im Zuge von Wiedergewinnungsmaßnamen in der Maremma. Das Gebäude beherbergte Winden und Wassertore, die das Frischwasser aus den Sümpfen vom Salzwasser trennen sollten. Laut den wissenschaftlichen Theorien der Zeit war „miasma“ (die Mischung aus Süß- und Salzwasser) eine Hauptursache von Malaria. Die Marschen sind ein seltenes Ökosystem und beherbergen eine Vielzahl Vogelsorten und 15 verschiedene Orchideenarten.

    TORRE MOZZA PIOMBINO (oben links): Dieses befestigte, bis ins Wasser ragende Gebäude wurde im 16. Jahrhundert von der Appiani Familie, den Grafen von Piombino, erbaut. Diese herrschten für Jahrhunderte über die Küste und den toskanischen Archipel. Der Turm wurde genutzt, um den Bergbau-Handel mit der Insel Elba zu kontrollieren. Dicht an der Küstenlinie, kurz unter dem heutigen Wasserspiegel, liegen die Überreste einer römischen Straße, die früher ein Teil der Via Aurelia waren. Das Foto oben rechts zeigt die Landschaft bei Monteriggioni.  

    CRETE SENESI: Von oben gesehen sind die Crete Senesi im Frühjahr grün, im Sommer ockerfarben, und bronzefarben oder grau im Herbst und Winter. Aber die Farbe der roten Backsteinhäuser ändert sich nie. Traditionell wurden die Ziegel in über die ganze Region verteilten Öfen hergestellt. So konnten sogar monumentale Bauten wie die Klöster Monte Olivo Maggiore und Badia Ardegna oder die Mauern von Buonconvento geschaffen werden. Die Gebäude aus Travertin und behauenem Stein im nahegelegenen Rapolano ergänzen die fast eintönige Nutzung von Ziegeln und schaffen ansprechende Variation im Stadtbild.

    Belvedere: In Volo Sulla Toscana (Flying Above Tuscany) von Guido Cozzi (Sime Books, 24€). Das Buch können Sie auf www.simebooks.com kaufen, die Bilder finden Sie auf: www.simephoto.com.

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